Home » Krankheitsbilder » Eosinophile – wenn die Spezialeinheit außer Kontrolle gerät
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Unser Blut ist Transportmittel für allerlei Stoffe, die unser Körper zum Funktionieren benötigt. Ein Teil davon sind Zellen der unspezifischen Immunabwehr wie beispielsweise die weißen Blutkörperchen. Zu ihnen gehören auch die eosinophilen Granulozyten – kurz Eosinophile. Sie werden im Knochenmark gebildet und über das Blut in unterschiedliche Gewebe transportiert. Ihren Namen verdanken sie dem roten Kontrastmittel-Farbstoff Eosin, mit dessen Hilfe sie im Gewebe sichtbar gemacht werden können. Ihre Aufgabe ist die Abwehr von Viren, Bakterien und Parasiten. Entsprechend spielen sie auch eine wichtige Rolle bei allergischen Reaktionen.

Ist ein Krankheitserreger in den Körper eingedrungen, docken Eosinophile an und setzen zerstörende Inhaltsstoffe frei, die den Erreger abtöten. Außerdem sind sie als sogenannte „Fresszelle“ in der Lage, Fremdlinge zu umschließen und unschädlich zu machen.

Bei manchen Menschen kann es zu einer krankhaft erhöhten Zahl von Eosinophilen im Blut kommen. Die Zellen greifen dann das körpereigene Gewebe an und lösen Entzündungsprozesse aus. Je nachdem, in welchem Gewebe bzw. Organ dies geschieht, entstehen unterschiedliche Krankheitsbilder, wie z.B. das eosinophile Asthma, chronische Rhinosinusitis mit Nasenpolypen oder auch eine eosinophilen Granulomatose mit Polyangiitis, eine Entzündung der Blutgefäße.

Bei all diesen Erkrankungen kann die erhöhte Eosinophilenzahl im sog. großen Blutbild nachgewiesen werden. Die Analyse dieser Biomarker ist von besonderer Bedeutung, da diese Differentialdiagnose auch die Auswahl der individuell erfolgversprechendsten Behandlungsmöglichkeiten beeinflusst. Die eosinophile Entzündung lässt sich kurzfristig durch Kortikosteroide mindern. Zur Dauertherapie eignen sich diese aber aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen nur bedingt. Eine moderne Alternative stellen hier Biologika dar, die die Anzahl der Eosinophilen auf unterschiedliche Weise reduzieren können.

https://www.youtube.com/watch?v=11EMnVhdEU8

Sie möchten mehr über die Eosiophile Granulomatose mit Polyangiitis erfahren?


NP-DE-MPL-ADVR-220009; 06/2022

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