Home » Krankheitsbilder » ITP Immunthrombozytopenie – eine Autoimmunkrankheit nimmt Lebensqualität
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Häufiges Nasen- oder Zahnfleischbluten, verstärkte Bildung von blauen Flecken (Hämatome) oder kleine Einblutungen unter der Haut (Petechien) können Anzeichen für eine Immunthrombozytopenie, kurz ITP, sein. Hierbei handelt es sich um eine gutartige, nicht erblich bedingte Erkrankung des blutbildenden Systems. Bei der ITP erkennt das körpereigene Abwehrsystem die eigenen Blutplättchen (Thrombozyten) und ihre Vorläuferzellen fälschlicherweise als Fremdkörper und bildet gegen sie Antikörper. Diese führen sowohl zu einem vermehrten Abbau der Blutplättchen als auch zu einer geringeren Neubildung. So kommt es zu einem Thrombozytenmangel, der wiederum zu Störungen der Blutgerinnung und dadurch erhöhten Blutungsneigung mit den oben erwähnten Folgen führen kann.


Bei einigen Betroffenen, vor allem bei Kindern, kann die Erkrankung nach einiger Zeit spontan von selbst wieder ausheilen. Andere Patienten leiden hingegen dauerhaft unter den zu niedrigen Thrombozytenwerten. In Deutschland leben etwa 16.000 Menschen mit chronischer ITP.1 Die Dauer der Erkrankung und das Ausmaß der Beschwerden sind ausschlaggebend für Prognose und Therapie der ITP.

Beeinträchtigungen der Lebensqualität durch ITP

Die ITP behindert viele Patienten sowohl in ihrer Berufsausübung als auch in ihrer Freizeitgestaltung. Die Sorge um die Blutplättchenzahl bestimmt den Alltag und die Symptome der ITP schränken die Lebensqualität der Patienten ein. Darüber hinaus gibt es weitere Begleiterscheinungen: Patienten mit ITP fühlen sich oft weniger leistungsfähig. Trotz vermeintlich genügend Schlaf klagen sie über Müdigkeit und andauernde Erschöpfungszustände (Fatigue). Der Erfolg einer ITP-Therapie sollte daher nicht allein an der Thrombozytenzahl gemessen werden, sondern auch die nicht sichtbaren Symptome beachten. 

Foto: fizkes via Shutterstock


Passende ITP-Therapie kann die Bluttplättchenzahl erhöhen und die Lebensqualität verbessern

Ob und wie die ITP behandelt werden muss, sollten Arzt und Patient gemeinsam entscheiden. Für die Behandlung der ITP stehen unterschiedliche Therapien zur Verfügung: Nach der Diagnose wird standardmäßig mit einer Kortisontherapie gestartet. Bei einem Großteil der Patienten kann damit nach kurzer Zeit ein Anstieg der Blutplättchen erzielt werden.

Bewirkt dies keine anhaltende Steigerung der Blutplättchenzahl oder vertragen die Patienten die Medikamente schlecht, kann in einem zweiten Schritt auf eine Therapie mit Thrombopoetin-Rezeptor-Agonisten (TPO-RAs) oder einem für die ITP zugelassenen Milz-Tyrosinkinase-Hemmer umgestellt werden. Durch TPO-RAs kann die Neubildung von Blutplättchen angeregt werden. Milz-Tyrosinkinase-Hemmer können den Blutplättchenabbau vorwiegend in der Milz verringern. Eine operative Entfernung der Milz (Splenektomie) kann ebenfalls in Betracht gezogen werden.


Erster Nationaler ITP-Patiententag: Medizinische Informationen und Austausch im Fokus

Nach der ITP-Diagnose kommen bei den Betroffenen viele Fragen auf. „ITP Patienten haben eine Reihe von Symptomen, die für sie alleine oftmals schwierig einzuordnen sind. Eine gute Arzt-Patienten Kommunikation ist daher von wesentlicher Bedeutung für den Therapieerfolg und somit auch die Lebensqualität der Patienten“, erklärt Prof. Dr. Axel Matzdorff, Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin an der Asklepios Klinik Uckermark.  

Im Rahmen des 1. Nationalen ITP-Patiententags, dessen Schirmherr Prof. Matzdorff ist, steht neben medizinischer Informationsvermittlung folglich der Dialog im Mittelpunkt. Denn: Eine Therapieentscheidung sollten der behandelnde Arzt und der Patient gemeinsam treffen, da die passende Therapie Patienten mehr Lebensqualität zurückgeben könnte.

Weitere Informationen

Beim 1. Nationalen ITP-Patiententag stehen die Fragen der Patienten im Mittelpunkt. Großes Interesse im Vorfeld fanden die Vorträge zum Umgang mit Erschöpfung und Müdigkeit sowie die Frage, ob eine Therapiefreiheit auch bei chronischer ITP möglich ist. In Kürze finden Sie die Vorträge auch auf www.leben-mit-itp.

Melden Sie sich jetzt zum 1. Nationalen ITP-Patiententag an!
Wann: 25.09.2021; 09:30-13:45 Uhr
Teilnahme: Kostenfrei & einfach von zu Hause

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