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Krankheitsbilder

Wie man nach einer Gehirn-OP sein Gedächtnis trainiert

Photo by Max Pixel, CC0 Public Domain

Genauso wie die Muskeln und Gelenke im Körper nach einer Erkrankung oder Verletzung eine Rehabilitation benötigen, um wieder vollständig oder besser eingesetzt werden zu können, benötigt auch das Gehirn nach einer Erkrankung bzw. einem Eingriff eine Reha. Beispielsweise nach dem Erleiden eines Schlaganfalls oder in Folge eines Schädel-Hirn-Traumas benötigt das Gehirn spezielles Training, um bessere Chancen zu erlangen, wieder voll funktionsfähig zu sein und Konzentration und Gedächtnis zu fördern. Gleiches gilt nach einer Gehirn-OP oder auch nach der Chemotherapie zur Krebsbehandlung. Unter dem Namen „Chemobrain“ werden alle kognitiven Probleme zusammengefasst, wie Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisstörungen, die durch eine Chemotherapie ausgelöst werden. Mithilfe von gezielten kognitiven Übungen können diese Funktionen jedoch verbessert werden.

Die Rehabilitation des Gehirns

Es gibt zahlreiche Gründe, warum das Gehirn nach einer OP oder etwa nach einem Trauma wieder rehabilitiert werden muss. Im Zuge des Erholungsprozesses gilt es, alltägliche Aufgaben und Funktionen wiederherzustellen. Zu diesem Zweck gibt es zum einen Rehabilitationszentren, die mithilfe von Beschäftigungs- und sprachlicher Therapie sowie durch körperliches Training die Funktionen des Gehirns wiederherstellen. Sobald man wieder zuhause ist, kann man das Training eigenständig weiterführen. Besonders zur Verbesserung von Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeit und Konzentration gibt es zahlreiche Möglichkeiten, selbst seine Situation zu verbessern. Diverse Apps gibt es bereits auf dem Markt, die bei diesem Prozess unterstützen. Doch auch zahlreiche andere Möglichkeiten bestehen, das Gehirn fit zu halten.

Strategiespiele

Diverse Spiele können dabei helfen, das Gehirn zu trainieren und das Gedächtnis und die Konzentrationsfähigkeit zu verbessern. Wenn analytisches und logisches Denken zum Einsatz kommt, man grübeln, Strategien ausarbeiten und sich an gewisse Dinge erinnern muss, werden kognitive Prozesse während des Spielens gefördert. Hierzu zählen beispielsweise Spiele, die Strategie erfordern, wie das beliebte Kartenspiel Poker. Es handelt sich um ein Spiel mit unvollständigen Informationen, sodass Anfänger zunächst lernen müssen, Hinweise aufzuspüren und gewisse Strategien und Taktiken zu nutzen, um zu gewinnen. Dies unterstützt, Denkprozesse anzuregen und Verbindungen wiederherzustellen bzw. zu verbessern. Ähnlich sieht es bei Spielen wie Schach aus, wo es darum geht, sich eine Strategie zu überlegen, mit der der Gegner geschlagen werden soll.


Photo by Pxhere, CC0 Public Domain

Gedächtnisspiele

Ein Klassiker unter den Gedächtnisspielen ist „Ich packe meinen Koffer“. So banal dies klingt, es kann tatsächlich dabei helfen, kognitive Prozesse zu verbessern und sein Gedächtnis zu trainieren. Während es bei derartigen Spielen zunächst schwer ist, sich eine Reihe von Dingen zu merken, wird man bereits mit ein wenig Übung feststellen können, dass einem die Namen leichter wieder in den Kopf kommen. Auch Kreuzworträtsel können dabei helfen, das Gedächtnis zu trainieren. Überlegen, Grübeln, Ausprobieren und Erinnern an Dinge, die man zuvor wusste, helfen dem Gedächtnis mit etwas Zeit auf die Sprünge. Ein Rätselbuch und auch Sudoku sind damit wunderbare Hilfsmittel, die kognitiven Funktionen zu stärken.

Fremdsprache oder Musikinstrument lernen

Auch das Erlernen einer neuen Kenntnis unterstützt geistige Fähigkeiten zu verbessern. So kann man eine neue Fremdsprache lernen und mithilfe von Vokabeltraining und Grammatikübungen das Gedächtnis erfrischen. Mithilfe von Programmen im Internet können Fremdsprachen heute einfach von zuhause aus gelernt werden, doch auch der Besuch einer Volkshochschule könnte sich bei Bedarf anbieten. Nicht nur Sprachen lernen, sondern auch das Üben an einem Musikinstrument hilft geistigen Funktionen auf die Sprünge. Wer also die Gitarre in die Hand nimmt oder das Klavier aufklappt und lernt, Noten zu lesen und zu spielen, tut seinem Gehirn und dem Gedächtnis etwas Gutes.  

Hilfe durch einen Spezialisten

Während es zahlreiche Möglichkeiten gibt, von zuhause aus der Rehabilitation des Gehirns zu helfen, kann in einigen Fällen die Hilfe eines Spezialisten viel wert sein. Mithilfe von speziellen Programmen und Trainingssystemen können mit professioneller Unterstützung Gedächtnis und etwa räumliche Orientierung gezielt gefördert werden. Auch diverse körperlicher Therapien und Sprachtherapie kommen mit einem Spezialisten zum Einsatz, um die Funktionen des Gehirns wieder bestmöglich herzustellen und zu verbessern. Auf individualisierte Weise kann die Therapie entsprechend der Bedürfnisse des Patienten optimal abgestimmt werden, während Fortschritte und Problematiken gut nachvollziehbar sind.

Eine OP am Gehirn oder auch andere Trauma und Krankheiten können diverse Bereiche im Gehirn beeinträchtigen und Schäden hinterlassen. Mithilfe von gezieltem Training und Übungen, die zum Teil auch von zuhause ausgeführt werden, können kognitive Funktionen wie das Gedächtnis und die Konzentration gestärkt und verbessert werden.

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