Unser Gehirn ist bei weitem das eindrucksvollste Organ unseres Körpers. Es bietet uns vielfältige, kreative Möglichkeiten, unsere Gedanken und Gefühle auszudrücken und koordiniert Bewegungen vom Zwiebelhacken bis hin zur Überwindung eines Hindernisparcours. Zudem speichert es unsere wertvollsten Kindheitserinnerungen und hilft uns dabei, kniffelige Kreuzworträtsel zu lösen. Viele betrachten diese Kräfte als selbstverständlich und vergessen, dass sie das wertvolle Organ auch aktiv pflegen und so seine Fähigkeiten so lange wie möglich erhalten können. Wie dies in der Praxis aussieht, steht hier.
Gesundes Herz
Hirngesundheit ist Herzenssache. Denn: Kardiovaskuläre Gesundheit ist die Grundlage für einen „klaren Kopf“, der gut durchblutet werden will. Fließt das Blut leicht durch das Herz und die Blutgefäße, kann es auch das Gehirn mit genügend Sauerstoff versorgen. Das heißt, dass Dinge wie ein hoher Blutdruck, ein hoher Cholesterinspiegel, sowie Rauchen und Krankheiten wie Diabetes, das Risiko für neurodegenerativer Erkrankungen erheblich erhöhen. Sind Arterienwände zu eng oder verhärtet, wird der Blutfluss zum Gehirn also behindert und es bilden sich Blutgerinnsel. Im schlimmsten Fall kann dies zu einem Schlaganfall und anschließend zu vorübergehenden oder sogar dauerhaften Hirnschäden führen. Um solche Krankheitsbilder zu vermeiden, ist ein aktiver Lebensstil und ein BMI (Body Mass Index), der in einem gesunden Bereich liegt, unabdingbar.
Passende Ernährungsweise
Es ist nicht verwunderlich, dass bestimmte Lebensmittel die Herz- und Hirngesundheit gleichzeitig fördern können. So unterstützt eine Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren und arm an gesättigten Fettsäuren ist, die Funktionen des Gehirns und sorgt auch für ein gesünderes Herz-Kreislaufsystem. Zu empfehlen sind Fische wie Lachs, Thunfisch und Sardinen sowie die guten Fette in Walnüssen und Avocados. Auf der anderen Seite sollte der Konsum von Fast Food und rotem Fleisch so gut es geht eingeschränkt werden. Auch die Aufnahme von wichtigen Mikronährstoffen, die in dunkelgrünem Blattgemüse vorkommen, ist nicht zu unterschätzen. Fällt es schwer, täglich fünf Portionen frisches Obst und Gemüse zu essen, eigenen sich auch grüne Säfte und Smoothies, die dem Gehirn gleich einen Energieschub für ein besseres Konzentrationsvermögen geben.
Ausreichend Schlaf
Eine ausgeglichene innere Uhr und ausreichend Schlaf ist überaus wichtig, wenn es um das allgemeine Wohlbefinden und eine gute Lebensqualität geht. Dies können besonders diejenigen bestätigen, die an akuten Schlafstörungen leiden. Um das Gehirn bestmöglich bei seiner täglichen Arbeit zu unterstützen, sollte man sich mindestens sieben bis neun Stunden pro Nacht ausruhen können. Im Tiefschlaf wird das Gehirn regelrecht heruntergefahren. Neben der wichtigen Zellerneuerung verarbeitet es auch das Erlebte vom Tag, was für die psychische Gesundheit eines Menschen überaus wichtig ist. Auch bekämpft das Gehirn in der Nacht bestimmte Toxine, die Wissenschaftler schon lange mit Krankheiten wie Demenz und Alzheimer verbinden. Bei Einschlafproblemen sollte man unbedingt darauf achten, alle Bildschirme mindestens eine Stunde vorm Zubettgehen abzuschalten.
Bewegung muss sein
Egal ob man 30 Minuten am Tag joggen geht, einen Tanzkurs belegt oder regelmäßig die Schwimmhalle besucht – mit Bewegung bleibt man nicht nur schlank und fit, sondern kann auch gezielt seine kognitive Gesundheit verbessern. Eine kanadische Studie ergab, dass körperlich aktivere Erwachsene insgesamt höhere Punktzahlen bei Gedächtnistests erreichen konnten, als die Teilnehmer, die keinen Sport treiben. Das hat einen ganz einleuchtenden Grund: Fitness-Übungen oder auch ganz normale Spaziergänge fördern die Durchblutung des Gehirns. Tatsächlich kann ein aktiver Lebensstil den Hippocampus sogar vergrößern. Dieser Teil des Gehirns ist für das Gedächtnis verantwortlich ist und schrumpft mit zunehmendem Alter. Untersuchungen aus Italien zeigen, dass gerade der Gebrauch der Beinmuskeln dem Gehirn signalisiert, gesunde, neue Zellen zu bilden.
Stress reduzieren
Zu guter Letzt gilt es natürlich, Stress so gut es geht zu mindern. Dauerstress reduziert nicht nur die Lebensqualität, sondern hat auch negative Auswirkungen auf das Gehirn. Beim Stress wird nämlich das Hormon Kortisol produziert, das Forscher mit dem frühzeitigen Gedächtnisschwund in Verbindung bringen. Deshalb lohnt es sich, täglich fünf bis zehn Minuten zu meditieren. Dies hilft übrigens auch denjenigen, die Probleme haben, abends einzuschlafen, weil das Gehirn einfach nicht „abschalten“ will. Verschiedenste Studien zeigen auch, dass Meditation Angstzustände, Depressionen, Müdigkeit und Verwirrung reduzieren können. Gerade für das geistige Konzentrationsvermögen ist ein entspannter Gemütszustand wichtig, da sich das Gehirn bei Angst oder Erschöpfung im Fluchtmodus befindet.
Übrigens: Nehmen Sie sich die obigen Tipps zu Herzen, freut sich natürlich nicht nur ihr Gehirn, sondern ihr gesamter Körper!